Kuhschädel: „Trophäe“

Es gibt manchmal überraschende Anlässe forschend den Stift anzusetzen und sich auf eine Arbeit in Serie einzulassen: Wenn etwa ein dreizehnjähriger Junge mit einem doch ramponierten Kuhschädel erscheint und provokant fragt: „Was glaubst du, kommt raus, wenn du den zeichnest?“

Für ein Jahr borgte ich mir diesen Schädel aus und begann mit der Arbeit. Es entstanden Zeichnungen, Mischtechniken und plastische Arbeiten.

Am Ende des Jahres holte sich der Junge seine Trophäe wieder ab, schaute, staunte und lachte ganz zufrieden. Nach einem Gespräch hatte er verstanden, dass Kunst Arbeit bedeutet und meinte anerkennend: „Du warst echt brav.“

(Text aus erostepost vom 28. November 2008, Nr. 38
Literaturzeitschrift erostepost@literaturhaus-salzburg.at)

Objekt aus Graupappe:

  • ca. 43 x 73 x 18 cm
  • im Kasten montiert
  • 1990